Equalizer (EQ)
Der Equalizer gleicht wie der Name bereits sagt das Klangspektrum eines Signals aus. Mit dem Equalizer könnt Ihr z.B. die Bässe oder Höhen eines Signals anheben oder auch absenken. Analoge Mischpulte haben so eine Klangregel Sektion in der Regel mit an Board.
Es gibt beim Equalizer verschiedene Konstruktionen. Typisch sind vollparametrische EQs. Sie besitzen häufig vier oder mehr Bänder, jedes davon mit den Reglern Frequenz, Bandbreite und Gain.
Mit dem Regler Frequenz wird die Frequenz bestimmt die angehoben oder abgesenkt werden soll (z.B. 1kHz).
Gain bestimmt wie stark angehoben oder abgesenkt wird (z.B. 8dB).
Bandbreite (oder auch Q-Faktor genannt) bestimmt wie stark die Frequenzen um das festgelegte Frequenzband herum ebenfalls mit angehoben bzw. abgesenkt werden. Bei einem hohen Q-Faktor werden weniger benachbarte Frequenzen mit bearbeitet, bei einem niedrigen Q-Faktor werden viele benachbarte Frequenzen mit bearbeitet.
Kompressor
Der Kompressor verdichtet Signale um sie im Mix kräftiger durchklingen zu lassen. Spielt der Bass zum Beispiel eine bestimmte Note immer etwas lauter, kann man einen Kompressor auf diesem Signal einsetzen. Dieser sorgt dann dafür dass ebendiese Note heruntergeregelt wird, sobald sie gespielt wird. Der Bass kann nun insgesamt lauter gemacht werden, ohne dass diese eine Note immer hervorsticht.
Hall
Jeder kennt den Hall. Steht man in z.B. einer Turnhalle oder Kirche und klatscht in die Hände, so kann man diesen Effekt ganz deutlich hören. Aber auch in kleineren Räumen kann man einen kurzen Hall wahrnehmen.
Der Hall besteht aus den ersten Reflektionen und dem Nachhall. Erstere sind für die Ortung im Raum sehr wichtig.
Man kann den Hall beim Mixing aktiv als Effekt einsetzen oder auch subtil um Signale miteinander zu verschmelzen.
Delay
Das Delay (Echo) ist ein Verzögerungseffekt. Das Signal wird einfach verzögert wiedergegeben (geregelt über die Delay-Time), bei Bedarf auch mehrmals hintereinander (geregelt über den Parameter Feedback).
Dieser Effekt kann beim Mixing genutzt werden um einen starken Effekt zu erzielen oder auch als Ersatz für ein Halleffekt dienen. Delays passen oft besonders gut auf Sologitarren Keyboards, Synthesizer oder auch Vocals.
Seid Ihr nun soweit und habt genug Erfahrung mit eurer DAW gesammelt, macht es Sinn euren Werkzeugkasten zu erweitern.
Folgende Konstellation ist Sinnvoll:
- Färbender EQ
- Färbender Kompressor
- Gut klingender Hall
- Sättigungsplugin
- Verzerrer Plugin
- Multiband Kompressor
- Enhancer Plugin
- Exciter Plugin
- Flexibles Delay Plugin
Sollte eure DAW bereits über gut Klingende Plugins aus diesen Bereichen verfügen, könnt Ihr diese natürlich auch gerne weglassen.
TIPP: Vertieft werden Effekte z.B. in dem Buch „Das Effekte Praxisbuch“ von Frank Pieper behandelt.
Färbender EQ
Eure DAW hat auf jeden Fall schon einen Equalizer mit an Board. Dieser klingt jedoch in den allermeisten Fällen sehr neutral. Das ist auch gut so, jedoch macht es bei machen Signalen auch mal Sinn ein bisschen die Klangfarbe zu ändern. Ein färbender EQ fügt dem Signal etwas hinzu und bringt somit seine eigene Farbe mit ins Spiel. Manche EQ Plugins fügen dem Signal z.B. sehr schöne, weiche Höhen hinzu, die einfach besser Klingen als bei einem neutral klingenden Equalizer.
Färbender Kompressor
Genau wie beim färbenden EQ bringt ein färbender Kompressor eine andere Klangfarbe mit ein. Typisch sind hier die ganzen Vintage Simulationen der großen Weltfirmen wie z.B. Neve oder EMI.
Ein Färbender EQ ist manchmal die Wunderwaffe bei zu langweilig klingenden Drums.
Gut klingender Hall
Eure DAW hat mit Sicherheit einen Hall Effekt. Besonders bei akustischer Musik klingen die mitgelieferten Hallplugins allerdings ein wenig zu kühl.
Hier macht es Sinn auf ein separates Hall Plugin zurückzugreifen. Empfehlenswert sind hier Hall Plugins die mit Impulsantworten arbeiten oder Emulationen von einem Lexicon 480L. Ein Impulshall kann Impulse Responses von realen Räumen oder Hardwaregeräten laden. Halleffekte dieser Art klingen sehr authentisch.
Sättigungsplugin
Klingt der Mix nicht wie aus einem Guss, kann man häufig mit etwas Sättigung nachhelfen. Früher Hat das analoge Mischpult oder die Bandmaschine die Signale zu einem Mix zusammengeklebt. Heute, bei der rein digitalen Technik, muss der Mixing Engineer nachhelfen. Typische Sättigungstools sind z.B. virtuelle Bandmaschinen oder Plugins die eine sehr subtile Verzerrung emulieren.
Verzerrer Plugin
Für nicht so subtile sondern deutlich Hörbare Verzerrung eigenen sich Verzerrungs Plugins. Das kann ein virtuelles Gitarrenpedal sein oder eine Verstärkersimulation. Dieser Effekt eignet sich besonders für Spezialeffkte in der Mischung. Er eignet sich auch dann besonders gut, wenn man ein Element im Mix besonders betonen möchte.
Ist man im Metal oder Rockbereich unterwegs, kann man auch etwas Zerre auf den Bass geben um ihm mehr Durchsetzungsvermögen in den Mitten und Höhen zu verleihen.
Die Anwendungsbeispiele sind divers, folglich sollte jeder mindestens ein Verzerrungsplugin im virtuellen Werkzeugkoffer haben.
Multiband Kompressor
Ein Multibandkompressor ist definitiv ein Effekt für Fortgeschrittene. Er hat viele Parameter und kann euer Klangbild total verfälschen. Subtil eingesetzt wirkt er jedoch manchmal Wunder. Mit einem Multiband Kompressor hat man z.B. die Möglichkeit nur den Bassbereich eines Signals zu komprimieren. Oder man nutzt ihn auf einer Gesangsspur und reduziert damit die S-Laute. Der Effekt ist vielseitig einsetzbar und gehört früher oder später in jede Plugin Sammlung.
Enhancer Plugin
Der Enhancer hebt Obertöne eines Signals an, wodurch das Signal besser hörbar wird. Dieser Effekt kann eingesetzt werden um Signale besser hörbar zu machen oder Spuren etwas mehr Frische zu verleihen.
Exciter Plugin
Ähnlich wie der Enhancer macht auch der Exciter Signale besser Hörbar. Dabei erzeugt dieser jedoch gänzlich neue Obertöne und verstärkt diese nicht bloß. Fehlen einem Signal z.B. Höhen, können mit einem Exciter künstlich welche erzeugt werden. Das klingt sehr gut, sollte aber nicht übertrieben werden.
Ein typisches Hardware Gerät ist der Aphex Aural Exciter. Eine Softwareemulation gibt es z.B. von der Firma Waves.
Die Hardware wurde unter anderem vermehrt in den Neunzigern in Produktionen eingesetzt. Häufig auch sehr prägnant auf Vocals oder Synthesizern.
Flexibles Delay Plugin
Jede DAW hat heute mindestens ein Delay Plugin mit dabei. Mir persönlich klingen diese jedoch bei allen von mir getesteten DAWs zu kühl. Daher empfehle ich ein gutes Delay Plugin mit Modulationsmöglichkeiten.
Eine sehr gute, jedoch nicht ganz billige Variante ist der EchoBoy der Fima Soundtoys.
Mehr Infos zu Plugins gibt es auf http://mixing-akademie.de/category/plugins/
Zu meinen Top 7 der besten kostenlosen EQ-Plugins geht es HIER!
Wenn Ihr noch mehr über Effekte erfahren wollt schaut euch auch die nächste Seite an. Dort gibt es noch ein paar weiterführende Infos.